Hotellerie in Deutschland verständigt sich auf das Aussetzen der Bund-Rate: Ein kühner Schachzug gegen den Mehrwertsteuer-Wahnsinn

Als hätte das Jahr 2024 nicht schon genug Überraschungen für uns bereitgehalten, kommt nun ein weiterer Protest auf die Bundesregierung zu: Die Gastronomie und Hotellerie, die ersten Verlierer der neuen Haushaltspolitik, zeigen auf, wie man es mit der Bundesregierung aufnehmen kann. Man nehme eine Prise Sarkasmus, eine Handvoll Ironie und den unerschütterlichen Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Ergebnis: Die Aussetzung der Bund-Rate als Protest gegen die Mehrwertsteuererhöhung. Klingt verrückt? Ist es auch!

Die finanzpolitische Ironie: Wenn Staatsdiener den vollen Preis zahlen

Die Branche, die laut Dehoga-Präsident Guido Zöllick und Hotelverband Deutschland (IHA) Vorsitzendem Otto Lindner bereits am Rande des Abgrunds tanzt, sieht sich durch die jüngste Mehrwertsteuererhöhung in ihrer Existenz bedroht. Umsatzeinbußen, Jobverluste, Betriebsaufgaben – eine regelrechte Apokalypse der Gastronomie zeichnet sich ab. Und dann? Dann kommt der geniale Plan: Die Hotellerie beschließt, die Bund-Rate, diese unglaublich großzügige Ermäßigung für staatliche Institutionen, einfach auszusetzen. Warum auch nicht? In Zeiten teilweise absurder Forderungen von jedermann und jederfrau scheint dies doch gar nicht abwegig, oder?

Sarkastisch betrachtet, könnte dies ein brillanter Schachzug sein. Stellen Sie sich vor, alle staatlichen Institutionen müssten plötzlich den vollen Preis für Hotelzimmer zahlen – eine Halbierung der Best Available Rate ist ja keine Seltenheit bei der Bund-Rate. Welch ein Schock für die Budgets! Und die dadurch mehr eigenommenen Millionen könnten die Hotels gut gebrauchen, um den Mehrwertsteuer-Wahnsinn zu überstehen. Fast so, als würden die Hotels „Nein, danke!“ zu den Dumpingpreisen sagen und „Ja, bitte!“ zu einer fairen Bezahlung.

Von Traktoren lernen heißt siegen lernen: Eine Lektion für Hoteliers

Natürlich ist dies nur eine fiktive Vorstellung – noch. Aber in einer Welt, in der Landwirte mit ihren Traktoren die Straßen blockieren und die Regierung zum Umdenken zwingen, scheint alles möglich. Vielleicht sollten sich die Hoteliers ein Beispiel an der Hartnäckigkeit der Landwirte nehmen. Wenn der Bundeskanzler Olaf Scholz einst sagte, dass die Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent nie wieder abgeschafft wird, und wir heute sehen, wohin uns dieses Versprechen geführt hat, dann ist es vielleicht an der Zeit, dass die Hotellerie ihre eigenen „Versprechen“ macht – und sie auch hält.

Daher hier vielleicht noch einmal eine kurze Erinnerung in puncto sozialer Marktwirtschaft:
„Als Marktwirtschaft wird eine Wirtschaftsordnung beschrieben, bei der sowohl Planung als auch Lenkung sämtlicher wirtschaftlicher Prozesse über Märkte mithilfe von Preismechanismen koordiniert werden. Die Aufgabe des Staates liegt dabei primär in der Festlegung von geeigneten Rahmenbedingungen, mit deren Hilfe der Wettbewerb sinnvoll koordiniert wird.“
Das bedeutet doch im Umkehrschluss, dass der Hotelmarkt seinen Preismechanismus anpassen muss, da der Staat der Aufgabe zur Festlegung geeigneter Rahmenbedingungen nicht nachgekommen ist. Warum dann nicht bei der Bund-Rate gleich anfangen, oder?

Erläuterung zur Bund-Rate: Das exklusive Schnäppchenparadies für Deutschlands Behördendschungel*

In der wunderbaren Welt der deutschen Bürokratie hat das Travel Management des Bundes eine schier endlose Liste von Hotels gefunden, die bereit sind, ihre Preise für Dienstreisende des Bundes zu senken – die sogenannte Bund-Rate. Diese Raten sind so exklusiv, dass nur eine auserlesene Gruppe Zugang hat: Verfassungsorgane, oberste Bundesbehörden und ihre Anhängsel, Bundesgerichte und eine Vielzahl von Bundeskörperschaften, Anstalten und Stiftungen. Und wer dachte, "quasi institutionell gefördert" sei eine vage Definition, der liegt goldrichtig! Diese Formulierung lässt die Türen für fast jede Behörde offen. Von der Spitze bis zur Basis, jeder, der irgendwie vom Bund einen Cent sieht, könnte in den Genuss dieser Sonderbehandlung kommen. Wer braucht da noch Marktwirtschaft, wenn man Bund-Raten hat?

Mit einem Lächeln abschließen: Sarkasmus als Denkanstoß

Zum Abschluss meines satirischen Ausflugs in die Welt der Bund-Raten und Hoteliers-Träume sei gesagt: Dieser Artikel war natürlich nur eine augenzwinkernde Satire, aber mit einem ernsten Hintergedanken. Es zeigt auf, wie die Anpassungsfähigkeit und Kreativität im Umgang mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu unkonventionellen Ideen führen kann – und wer weiß, vielleicht auch zu echten Lösungen. In der Welt der Wirtschaft, wo der Markt König ist und der Staat die Spielregeln festlegt, sind manchmal die verrücktesten Ideen diejenigen, die uns zum Nachdenken anregen und neue Wege eröffnen. Also, lassen Sie uns lächeln, nachdenken und weiterhin das Beste für unsere Branchen und deren Zukunft suchen.

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